Braunschweig. Fünf Teilnehmende des Berufsbildungsbereichs der Mehrwerk gGmbH in Braunschweig schlüpfen in die Rolle von Journalisten und Fotografen.

Eine silberne Kette, die man drehen und wenden kann, die man um etwas herumwickeln oder einfach nur am Handgelenk tragen kann. Doch wie setzt man dieses Schmuckstück für ein perfektes Bild mit dem Handy in Szene? Der 19-Jährige Justus probiert ein paar Optionen aus: Von der Decke hängen lassen, über die Heizung legen – doch dann hat er die Idee: er wickelt die Kette um einen silbernen Handlauf, silberne Gitterstäbe dahinter, und erschafft damit einen gekonnten Hintergrund. Fotografin Julia Lormis ist begeistert: „Das Bild sieht richtig toll aus, die Perspektive, die Lichtverhältnisse – alles passt gut zusammen.“

Auch die verschiedenen Kameraeinstellungen auf dem Handy und Tablet wurden besprochen.
Auch die verschiedenen Kameraeinstellungen auf dem Handy und Tablet wurden besprochen. © Julia Lormis | Julia Lormis

Der 19-Jährige arbeitet im Berufsbildungsbereich Büromanagement in Wolfenbüttel bei der Mehrwerk gGmbH, einer Tochtergesellschaft der Evangelischen Stiftung Neuerkerode. Diese unterstützt mit einem vielseitigen Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebot Menschen mit Hilfebedarf bei ihrer beruflichen Orientierung und ihrer Teilhabe am Arbeitsleben.

Fotoworkshop war Teil der Projektwoche

Fünf junge Erwachsene aus drei dieser Berufsbildungsbereiche nehmen derzeit an der Bildungsinitiative „Zukunft Bilden“ unserer Zeitung teil. Für ein Jahr erhalten sie von der Mehrwerk gGmbH dank der Förderung der Stiftung Großes Waisenhaus nicht nur ein Zeitungsabonnement, sondern nehmen auch ein einer Projektwoche teil.

Für die richtige Perspektive durfte auch mal etwas Ungewöhnliches gewagt werden.
Für die richtige Perspektive durfte auch mal etwas Ungewöhnliches gewagt werden. © Julia Lormis | Julia Lormis

Marcel, Anna-Lena, Justus, Nicole und Leon starteten die Projektwoche zunächst mit der Fotowerkstatt unter der Leitung von Julia Lormis. „Bevor es richtig losgehen kann, geht es im ersten Schritt darum, ein gutes Foto zu erkennen“, sagt Lormis. „Bildschnitt, Lichtverhältnisse und eine gute Perspektive können für ein tolles Foto entscheidend sein.“

Teilnehmende geben exklusiven Einblick in ihre Arbeitsbereiche

Doch bei der Theorie sollte es nicht bleiben. Mit Handys und Tablets bewaffnet, ging es an die frische Luft. Auf kleinen Zetteln hatte die Expertin Begriffe wie Hände, Dunkelheit, Rost, Schatten, Durchblick oder Freiheit geschrieben. Die Teilnehmenden sollten daraufhin passende Motive finden und diese in Szene setzen.

An den folgenden Tagen wurden die Kenntnisse aus der Fotowerkstatt vertieft. Die jungen Erwachsenen beschäftigten sich damit, wie ein Interview vorbereitet und geführt wird, überlegten sich einen roten Faden für ihre Geschichte und gaben einen Einblick in ihre unterschiedlichen Arbeitsbereiche. Alle Ergebnisse wurden dabei in einer Multimedia-Reportage festgehalten, welche ab sofort hier zu finden ist.