Abbenrode. Ein schwarzer Niederschlag gibt im Kreis Wolfenbüttel Rätsel auf. Ein Bürger macht Fotos und schickt sie unserer Zeitung.

Durch den Brand in einem Braunschweiger Unternehmen am Schöppenstedter Turm bei Klein Schöppenstedt war es in direkter Nachbarschaft zum Landkreis Wolfenbüttel zu starker Rauchentwicklung gekommen (wir berichteten). Die Rauchwolke war auch über die Gemeinde Cremlingen sowie die Samtgemeinden Sickte und Elm-Asse gezogen.

Dirk Pfeuffer machte ein Foto von den mutmaßlichen Rußablagerungen auf seinem Camper.
Dirk Pfeuffer machte ein Foto von den mutmaßlichen Rußablagerungen auf seinem Camper. © privat | Privat

„Laut jetzt vorliegenden Ergebnissen einer Untersuchung der beauftragten Fachfirma wurden nur geringe, unauffällige Belastungen in der näheren Umgebung des Brandortes festgestellt“, schreibt der Landkreis auf Nachfrage unserer Zeitung. Der Bereich östlich der Schadensstelle „Schöppenstedter Turm“ sei im Rahmen einer erweiterten Begehung durch Umweltgutachter nochmals in Augenschein genommen worden.

„Vereinzelt wurden verkohlte Kunststoffteile vorgefunden, wie sie für Brandrückstande aus Industriebetrieben typisch sind. Die Analysen der verkohlten Materialien, die auf der Wiese gefunden wurden, zeigen eine geringe und unauffällige Menge an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (so genannte PAK) sowie polychlorierte Biphenyle (PCB)„,so der Landkreis Wolfenbüttel. Laut Gutachten gehe keine sogenannte „schädliche Bodenveränderung“ davon aus, die Gefährdungen der menschlichen Gesundheit bewirken könnten.

Der Landkreis Wolfenbüttel steht in Austausch mit der Stadt Braunschweig

Der Landkreis Wolfenbüttel stehe zu diesem Brandereignis im Austausch mit der Stadt Braunschweig, der Staatlichen Gewerbeaufsicht und auch den beauftragten Gutachtern sowie dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES).

Durch den Landkreis Wolfenbüttel seien vorsorglich zusätzliche Proben veranlasst worden, die auf PAK untersucht würden. Die Ergebnisse stünden noch aus. Von den landwirtschaftlichen Betrieben, zu denen in der Woche des Brandes Kontakt aufgenommen worden sei, seien keine Auffälligkeiten zu Rußniederschlägen aus dem Brandereignis gemeldet worden.

Dirk Pfeuffer aus Abbenrode, einem Ortsteil von Cremlingen, schaute vor kurzem besorgt auf den Camper vor seiner Haustür. Lauter schwarze Spritzer sind darauf zu sehen. Ein Regenschauer hat sie zum Teil verwischt, so dass sie wie eine schwarze Soße am Camper herunterlaufen. Er sagt: „Als es in Braunschweig brannte, hat es bei uns in Abbenrode einen Regenschauer gegeben.“

Ein Bürger aus Abbenrode macht Fotos von den mutmaßlichen Rußablagerungen auf seinem Camper

Der Bürger kann sich das nur so erklären: Der Regen habe Ruß aus der Luft niedergeschlagen. Diese Ablagerungen sind auf meinem Campingfahrzeug noch immer deutlich zu sehen.“ Zum Beweis hat er die schwarzen Ablagerungen auf seinem Camper fotografiert.

Lauter schwarze Spritzer auch auf dem Deckel des Abfalleimers im Camper.
Lauter schwarze Spritzer auch auf dem Deckel des Abfalleimers im Camper. © privat | Privat

Unsere Redaktion hatte den Landkreis vor kurzem gefragt, ob es möglich sei, dass sich Schadstoffkonzentrationen niedergeschlagen haben könnten, die später noch Unheil anrichten könnten? Zum Beispiel auf Sandkisten, in denen Kinder spielen. Besorgte Eltern hatten sich mit dieser Frage an die Redaktion unserer Zeitung gewandt.

In Braunschweig brannte es, in Abbenrode regnete es.
In Braunschweig brannte es, in Abbenrode regnete es. © privat | Privat

Die Antwort des Landkreises darauf lautete: „Dem Landkreis Wolfenbüttel liegt hierzu eine erste Einschätzung aufgrund von Rußproben vor, die derzeit noch ausgewertet werden. Bis die abschließenden Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen, sind konkrete Aussagen zu Auswirkungen, die sich aus einem möglichen Rußniederschlag auf dem Gebiet des Landkreises ergeben könnten, nicht möglich.“

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